GGS Elmpt

Gemeinschaftsgrundschule Elmpt

Brief aus Guayaquil

| Keine Kommentare

Liebe Freunde,

ich schreibe euch in der Zeit des Stadtfestes von Guayaquil, welches seineGründung am 25. Juli feiert. Das Fest fällt genau mit der Feier des Apostels Santiago zusammen, welcher seither er Heilige Patron und Schützer unserer Stadt ist. Seit Tagen kann man nacht an verschiedenen Orten der Stadt Feuerwerke bestaunen.

Die Stadt muss diese Zeit feiern, um ihre Freude wiederzufinden und sich von den Schrecken durch das Erdbebenguayaquil1 vom 16.April 2016 zu erholen. Dennoch ist das Erdbeben immer noch präsent in den Köpfen der Menschen, da es weiterhin Erdbeben verschiedener Stärken gibt. Bis zum heutigen Tage mehr als 1500.

Guayaquil liegt etwa 365 km vom Epizentrum entfernt, wodurch die Wellen des Erdbebens hier schon abgeschwächt ankamen. Trotzdem isr hier eine Brücke eingestürzt und hat alle Menschen in den Autos getötet, die unter ihr begraben wurden. Weiterhin sind mehrer alte Gebäude eingestürzt.
Andere Brücken haben zwar Schaden genommen, konnten durch entsprechende Maßnahmen jedoch abgestützt werden.

guayaquil3guayaquil2
In den Zonen die näher am Epizentrum liegen sind viele Gebäude eingestürzt und dadurch auch sehr viele Menschen ums Leben gekommen.
Es war sehr erschütternd die Geschichten der Menschen zu hören, welche unter den Trümmern begraben wurden und lebend gerettet werden konnten. Noch tragischer war es zu hören wie viele Menschen unter den Trümmern überlebten, aber verdursteten und einen qualvollen Tod starben, da sie nicht rechtzeitig gerettet werden konnten.
Viele von ihnen die in den betroffenen Gebieten lebten kamen für eine Zeit mit ihren Kindern nach Guayaquil, um sich in einem anderen Umfeld zu erholen, da viele noch Panikattacken bekommen, sobald sie kleine Erschütterungen verspüren oder sich durch etwas an Erdbeben erinnert werden.
Gleichzeitig erlebt das Land eine wirtschaftliche Krise, die uns an die Krise Ender der 90er erinnert. Die aktuelle Krise entstand nicht aufgrund des Erdbebens, sondern durch gewissen politische Entscheidungen, deren Effekte man nun spürt und die durch das Erdbeben verstärkt wurden.
Aufgrund dessen entlassen die hier ansässigen Firmen mittlerweile viele Mitarbeiter.

Uns trifft diese Situation sehr direkt. Glücklicherweise hat unser Kinderdorf keinen großen Schaden genommen. Kleinere Schäden müssen jedoch auch hier wieder beseitigt werden. Momentan konzentriert sich die Hilfe auf die betroffenen Zonen, so wie es sein sollte. Leider bekommen wir dadurch kaum mehr Produkte gespendet. Wir können sagen, dass die Spenden quasi komplett eingestellt wurden. Die Regierung hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen, wie z.B. die Mehrwertsteuer angehoben, was nun die Lebenshaltungskosten aller Menschen hier verteuert.

Zwei unserer Mädchen (sie sind Zwillinge) haben dieses Jahr die Schule abgeschlossen. Besucht haben sie beide verschiedene Schulen, diese jedoch gleichzeitig beendet. Eine kleine Schwester und ein kleiner Bruder sind auch bei uns. Diese werden auch bald die Schule abschließen.

guayaquil4
Die aktuelle Herausforderung ist es, den beiden Absolventinnen nun eine Arbeit zu beschaffen.
Am Anfang des Jahres haben wir ein kleines Mädchen aufgenommen, welches erst wenige Tage alt war.guayaquil6

Wenngleich unser Kinderdorf seit Jahren von er Stadt aus erreichbar ist, liegt es doch relativ ländlich. So ist vor kurzem eine Schlange auf unserem Grundstück aufgetaucht, welche etwa 1,9m groß war.

guayaquil5
Wir haben euch noch ein Foto angefügt, auf welchen man die meisten unserer Kinder und das Personal sehen kann. Auch einige unserer freiwilligen Helfer sind zu sehen. Es fehlen nur die Jungen, die älter als 13 Jahre alt sind.

Wir möchten Euch gemeinsam sagen: GOTT SEGNE EUCH!

guayaquil7

guayaquil8

 

(übersetzt am 09.09.2016 von David Bobadilla Meurer)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.